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formteam Schorndorf - Produktdesign und Kommunikation
  • Design Thinking ist Methode und Denkansatz zugleich.
  • Wir erforschen die „User Experience“(UX)
  • Design Thinking ist gelebte Praxis in unseren Produktdesign-Prozessen

Design Thinking - Methode und Denkansatz

Als neue kreative Methode zur Innovationsentwicklung gilt Design Thinking. Naja, ganz so neu ist die Methode nicht, zumindest nicht für uns Industriedesigner. Bei unserer Arbeit nutzen wir schon länger die Methode des Design Thinkings. Dabei begeben wir uns in die Nutzerperspektive, um wahrzunehmen, anzufassen, zu erleben und letztlich zu verstehen. Wir erforschen die „User Experience“, decken Probleme auf und versuchen diese kreativ und innovativ zu lösen.


Worum geht es beim Design Thinking?

Entwickelt Mitte der 80er Jahre von der internationalen Innovations- und Designberatung IDEO, sollte Design Thinking Innovationen hervorbringen, die sich an den Bedürfnissen der Nutzer orientieren.

Tim Brown
, CEO bei IDEO, hat es einmal so formuliert:

„Design Thinking ist ein am Menschen orientierter Innovations-Ansatz, der die Designer-Werkzeugkiste auf die menschlichen Bedürfnisse anpasst und dabei gleichzeitig die technologischen Möglichkeiten sowie den Geschäftserfolg berücksichtigt.”

Design Thinking ist Methode und Denkansatz zugleich. Komplexe Probleme oder Aufgabenstellungen sollen mithilfe dieses Ansatzes mit viel kreativem Potential systematisch gelöst werden. Als Methode bietet dieser Ansatz eine Vielzahl von Tools, Vorgehensweisen und Einzel-Methoden, wie kreative Prozesse systematisch gestaltet werden können. Es gilt die richtigen Fragen zur richtigen Zeit zu stellen.

  • Wie sieht der Anwender das Produkt? 
  • Was empfindet er dabei? 
  • Was kann er damit anfangen?
  • Wie würde er das Produkt bewerten? 
  • Löst meine Idee wirklich ein Problem? 


Wichtigstes Kriterium bei der Entwicklung ist also das Bedürfnis des Endkunden, dem sogenannten „human centered development“-Ansatz. Ausgerichtet ist dieser Prozess gezielt auf den späteren Nutzer. Seine Wünsche und Bedürfnisse werden mit der Methode des Design Thinkings sichtbar gemacht. Im Ergebnis resultiert daraus, dass Lösungen und Innovationen näher am Nutzer geschaffen werden und „Kundennutzen“ generiert wird.


6 Schritte im Design Thinking


Der eigentliche Design-Thinking-Prozess läuft in sechs Phasen ab:

Verstehen (Understand)

Der Design Thing Prozess startet mit damit, ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln, welches die eigentliche Aufgabenstellung ist. Verschiedene Orientierungsfragen helfen das Arbeitsfeld zu definieren und abzugrenzen mit dem Ziel der richtigen Fokussierung der Arbeit.

Beobachten (Observe)

Hierbei geht es darum, ein Gefühl für den späteren Nutzer und seine Situation zu gewinnen. Wir betreiben Feldforschung, um die Bedürfnisse des potentiellen Kunden auszuloten. Was denken diese und was könnten sie zu der Problemstellung sagen?

Synthese definieren / Point of View

Alle gewonnenen Eindrücke werden anschließend verdichtet, teilweise visualisiert und ein Gesamtbild abgeleitet. Die wichtigsten Punkte und Erkenntnisse bilden die Grundlage für die Lösung des Bedürfnisses, für das Produkt.

Ideen finden / Ideation
In diesem Teilprozess sind kreative Ideen gefragt. Es dürfen verschiedene Lösungsansätze „gesponnen“ werden – mit Worten, Skizzen, Bildern. Aus einer Menge an Ideen haben wir die vielversprechendsten bezüglich Attraktivität, Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit ausgesucht. Sobald das Setup unseres Produktes feststeht, starten wir mit Elan in die Prototypingphase.

Prototypen entwickeln / Prototyping
Ein wesentlicher Aspekt im Design Thinking Prozess ist das Prototyping. Hierbei werden detailiertere Prototypen entwickelt, mit denen wir das Feedback vom Kunden und den Stakeholdern einholen. Um möglichst früh im Entwicklungsprozess wertvolle Einsichten aus der Sichtweise des Kunden zu gewinnen und vorhandene Schwächen aufzudecken, heißt es im nächsten Schritt testen, testen, testen.

Testen / Testing

Auf Basis der durch Prototypen gewonnenen Einsichten wird das Konzept weiter verbessert und verfeinert, bis ein optimales und nutzerorientiertes Produkt entstanden ist.


Erfolgsfaktoren im Design Thinking 

Design Thinking ist ein iterativer Prozess, bei dem erwünscht ist, dass man gedanklich zurückspringt, wenn neue Fragen auftreten, man beispielsweise Ideen nochmals hinterfragt oder den Prototypen ein weiteres Mal anpassen muss. Es ist durchaus erwünscht, dass bei in späteren Phasen erzielten Ergebnissen über die Bedürfnisse der Nutzer zum Ausgangspunkt zurückgekehrt werden kann und die Aufgabenstellung konkretisiert oder verfeinert werden kann.

Fail often and early

Fehler machen und daraus lernen ist gewünscht im Design Thinking und keinesfalls als Rückschritt zu betrachten. Besser früh im Prozess Fehler oder Schwächen entdecken, um später wertvolle Ressourcen zu sparen.

Deadlines

In jeder Phase des Prozesses ist es hilfreich Fristen oder fixe Zeitfenster vorzugeben. Der Drang nach Perfektion wird dadurch im Rahmen gehalten, Ergebnisse werden produziert.

Kundenfeedback

Durch die Einbindung des direkten Kundenfeedbacks können Probleme besser verstanden und Lösungen direkt validiert werden.

Die Anwendung von Design Thinking ist natürlich kein Garant für Erfolg. Die Wahrscheinlichkeit aber, mit dieser auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichteten Methode eine erfolgreiche Lösung zu entwickeln, ist ungleich höher. Diverse große Unternehmen haben das erkannt und setzen Design Thinking als Methode ein. Und mittlerweile gibt es sogar einen Studiengang diesbezüglich am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam.


Design Thinking - Wieder so ein Buzzword? 


In verschiedenen Branchen immer mal wieder neu entdeckt, ist Design Thinking für uns kein aktuelles Modewort, sondern gelebte Praxis in unseren Produktdesign-Prozessen. Wir wechseln gerne die Perspektive und betrachten Objekte, Situationen und Umgebungen aus dem Blickwinkel des zukünftigen Anwenders.
In aller Regel arbeiten wir in kleinen Teams, in denen jeder seine Kompetenzen und sein Fachwissen einbringt. Im Austausch miteinander - auch in der kritischen Reflexion - entstehen wertvolle Ideen.  


"Alle Dinge, die uns umgeben, wurden von irgendjemandem designed. Und jedes Design beginnt mit einem Problem." 
(Bill Burnett und Dave Evans "Mach, was du willst" Design Thinking fürs Leben)

Leider wurde und wird Design noch immer mit dem „Verschönern“ von Produkten missverstanden. Dabei werden in unseren Produktdesignprozessen in aller Regel Probleme gelöst und durch kreative Techniken zielgerichtet Innovationen entwickelt. Denn nur so ist es möglich bedürfnisgerechte, zukunftsfähige Produkte zu entwickeln und zu gestalten.
(Alles Andere könnte bedeuten Produkte zu entwickeln, die so kein Mensch braucht. Produkte, die erst und nur durch riesige Marketing-Mechanismen überzeugen, sind in unseren Augen fragwürdig.) 

Ist Design Thinking nun Hype, Arbeitsweise oder einfach nur kreative Denkweise?
Das darf jeder für sich selbst definieren. In jedem Fall kann Design Thinking - richtig angewendet - helfen, neue Ideen zu generieren und diese auch richtig zu evaluieren. Wir wollen dabei nicht zwangsläufig Trends setzen. Unsere Produkte sollen den Verbrauchern (der Zielgruppe) lange - im besten Fall ein Leben lang - begleiten, weil sie funktionaler und qualitativ besser sind. Weil sie mit ihren durchdachten Details täglich Freude bereiten und auf überflüssiges Chichi verzichten. 

Uns gefällt nun folgende Aussage besonders gut:
Design Thinking ist ein menschenorientierter Ansatz, der sich immer auf die Kundenbedürfnisse fokussiert.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. 


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